Titan oder Vollkeramik

In unserer Praxis arbeiten wir beim Thema „Implantat“ vorwiegend mit zwei Materialien - Titan und Vollkeramik.

Um herkömmlichem Zahnersatz in Form von Brücken, Teil- oder Vollprothesen Halt zu geben, musste bislang oft wertvolle Substanz gesunder Nachbarzähne durch Abschleifen geopfert werden. Dort, wo keine Zahnwurzeln mehr vorhanden sind, schrumpft zudem der Kieferknochen. In der Folge verändert sich auch die Gesichtform. Das Gesicht nimmt zunehmend greisenhafte Züge an. Die moderne Alternative heißt deshalb: Implantat. 
Wir beraten Sie ausführlich zu allen Möglichkeiten und besprechen mit Ihnen die für Sie adäquate Lösung.


titan vollkeramik DSC 6639

Bestandteile eines implantierten Zahnersatzes

Ein solcher implantierter Zahnersatz besteht aus drei Komponenten: einer künstlichen Wurzel (Schraube, Zylinder) - A, die in den Kieferknochen eingesetzt wird, einem Verbindungsstück - auch Abutment genannt (B) und einer künstlichen Zahnkrone bzw. Brücke oder Prothese (C), die in unserem eigenen zahntechnischen Labor gefertigt wird. Normalerweise kann jeder verlorengegangene Zahn durch ein Implantat mit darauf befestigter Krone ersetzt werden. Dies ohne Einschränkungen des Aussehens oder der Kaufunktion. Implantate können aber auch dazu dienen, Brücken und Prothesen fest zu verankern. Außerdem verhindern Implantate den raschen Knochenabbau an der zahnlosen Stelle, da sie den Kau-Impuls weiterhin an den Kiefer weitergeben und ihm so „melden“, dass er hier noch gebraucht wird.

implantologie Fotolia 22404390 L
Foto: Fotolia/Marcus Kreschmar

Implantate aus Titan

Das von uns verwendete Standard-Implantat ist aus hochreinem Titan gefertigt. Titan gilt bereits seit über 50 Jahren als biologisch neutral, da es im Körper keine allergischen oder Fremdkörperreaktionen hervorruft. In der jüngeren Implantat-Forschung stellte man fest, dass eine möglichst große Oberfläche des Implantats wesentlich mehr Kontaktpunkte mit dem umgebenden Körpergewebe bietet. Resultat: Ein Implantat mit einer speziellen Beschichtung, mit mechanisch aufgerauter oder angeätzter Oberfläche heilt schneller ein, weil es mehr Kontaktflächen zwischen Gewebe und Implantat gibt. Das Implantat verankert sich besser im Knochen.

Vorteile von Titan-Implantaten:
  • ideale Gewerbeverträglichkeit
  • gute Stabilität
  • gute Verfügbarkeit in optimaler Qualität
  • exakt für perfekte Passungen zu verarbeiten
  • Oberfläche leicht modifizierbar (verbesserte Einheilung)
  • über Jahrzehnte bewährt und bestens dokumentiert

Implantate aus Vollkeramik

Die Alternative zu einem Titan-Implantat stellt ein Vollkeramik-Implantat dar. D.h. nicht nur der sichtbare Zahnersatz ist aus Keramik gefertigt sondern auch das „Fundament“ - sprich die im Kieferknochen verankerte Schraube. Vor allem bei Patienten, die auf Metalle allergisch reagieren, chronische Krankheiten, rheumatische Arthritis oder Autoimmunerkrankungen haben, bietet sich dieses Vollkeramik-Implantat an.

csm CERALOG Composing1 09f9f53d1c

Diese Implantate aus Zirkoniumdioxid sind zu 100% biokompatibel. Die Hochleistungskeramik wird vom Körper (umgebendes Weichgewebe) hervorragend vertragen. Die Gefahr einer Zahnfleischentzündung ist dank der besonderen Oberflächenstruktur der Keramik nahezu gebannt. Auf der Keramikoberfläche bilden sich weniger Plaque und Bakterien als auf einem natürlichen Zahn.
Das Gefühl eines eigenen Zahnes ist sehr hoch. Ebenso die Haltbarkeit dieses High-Tech-Materials. Auch in Sachen Ästhetik ist das Vollkeramik-Implantat die beste Lösung (z.B. keine grauen Kronenränder am Zahnfleischsaum wie bei Metall-Implantaten).

Vorteile von Vollkeramik-Implantaten:
  • ideale Gewerbeverträglichkeit für die Osseointegration
  • gute Stabilität
  • gute Verfügbarkeit in optimaler Qualität
  • exakt für perfekte Passungen zu verarbeiten
  • Oberfläche leicht modifizierbar (verbesserte Einheilung)
  • über Jahrzehnte bewährt und bestens dokumentiert


Wie lange halten Implantate?

Die Haltbarkeit eines Implantats hängt von vielen Faktoren ab. Die wichtigsten sind:
  • Vorhandene Knochensubstanz und -Qualität (evtl. nötiger Knochenaufbau)
  • Pflege des Implantats
  • Art und Qualität des Zahnersatzes
  • Allgemeiner Gesundheitszustand
  • Zustand des Weichgewebes (Zahnfleisch)
  • Knirschen (Bruxismus)

Studien haben gezeigt, dass bei 90% der Patienten, die keine der obigen Risikofaktoren hatten, das Implantat nach 10 Jahren noch einwandrei war. Generell gilt, das Zahnimplantate im Unterkiefer besser und länger halten als im Oberkiefer. Bei Beachtung aller Pflegemaßnahmen und guten gesundheitlichen Grundvoraussetzungen können Implantate ein Leben lang halten.

Illustration ganz oben: Fotolia/psdesign1